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Die wahrscheinlich außergewöhnlichste Zeit unseres Lebens – Tag 18
15.07.2018
Warum lernt man immer erst nachher wie wertvoll Erlebnisse wie unsere Zeit im Tobatal sein können?! Ich bereue, ja schäme mich fast, auf der Expedition manchmal sehnsüchtig den zivilisatorischen Annehmlichkeiten nachgeweint zu haben, anstatt mich vollends auf alles einzulassen. Aber in der letzten Nacht, auf dem einsamen Steg am Meer mit Blick auf die unzähligen Lichtern von Häusern, Schiffen und den im Vergleich so schwachen Sternen von Vancouver ist mir und den anderen wahrscheinlich wirklich klar geworden, was Wildnis wirklich bedeutet, wie wertvoll sie ist und das wir wahrscheinlich die außergewöhnlichste Zeit unseres Lebens hinter uns haben.
Uns drängt sich aber auch die Erkenntnis ins Bewusstsein, dass wir etwas derartiges vielleicht nie wieder erleben werden, was uns, zusammen mit den Gedanken an die Zerstörung der meisten kanadischen Wälder, mit tiefer Melancholie erfüllt.
Doch dann taucht wie zum Abschiedsgruß nur fünf Meter neben uns eine Robbe auf, wodurch wir realisieren, dass die Natur doch überall gegenwärtig ist, und wenn der Mensch einmal verschwunden sein wird, sich hoffentlich heilen und wieder ausbreiten kann. Das bildet einen kleinen emotionalen Abschluss für unsere fantastische Zeit in Kanada.
– Raphael