Wilderness International

Land der Fischotter

1.721

Wildnispaten

40.302

Tonnen CO2 gebunden

671.712

m² geschützt

Über das Land

Wenn sich der Nebel der schroffen nordischen Küste lichtet, tauchen Inseln im Meer auf, und verschwinden dann wieder. Der Schrei eines Weißkopfseeadlers dringt durch den Dunst. Ein Otter schlüpft aus seinem Bau zwischen den riesigen Wurzeln des Urwalds und gleitet geräuschlos ins Meer. Dann streckt er neugierig den Kopf aus dem Wasser.

 

Lage des Naturschutzgebietes

Das „Land der Fischotter“ wurde 2019 von uns gekauft und befindet sich auf Porcher Island, unweit unserer bereits bestehenden Schutzgebiete „Land der Adler“ und „Land der Wölfe“. Die Insel liegt ca. 40 Kilometer südlich von der Hafenstadt Prince Rupert und nicht weit von der Grenze zu Alaska, im rauen Norden des kanadischen Küstenregenwaldes.

 

Muscheln im Wald

Ebbe und Flut bestimmen den Rhythmus des Landes und seiner Bewohner. Wenn sich das Wasser zurückzieht, gibt es das reiche Leben der Gezeitenzone frei: Napfschnecken sind fest an die rutschige Oberfläche der Steine gesaugt, die weichen Tentakel der Grünen Riesenanemone leuchten in einem Gezeitenbecken, und spitze Seepocken, sprenkeln die schwarzen Kliffe.

 

Das Rascheln der Krebse, die rasch zwischen den Steinen verschwinden gleicht dem Geräusch einer Welle. Zwischen Algen und Kelp stellt ein verspielter Nerz seiner Leibspeise nach, den Seeohren. Im Meer jagen Fischotter nach Muscheln und Schnecken. Dann flitzen sie schnell über den Strand in den schützenden Wald, denn an der Küste sind sie leichte Beute für die Wölfe. Im Schutz des Dickichts können sie ihre Meeresfrüchte in Ruhe genießen und düngen den Waldboden mit den Mineralien der Muscheln.

 

Unscheinbar verbirgt sich hier ihre Otterburg, von vielen Ottern bewohnt und von Generation zu Generation weitergegeben. Die knorrigen, alten Bäume geben ihnen Deckung. Sie trotzen dem rauen Wetter der Nordküste. Eingebettet in weiche Schichten aus uraltem Torfmoos wächst seltener Langblättriger Sonnentau, dessen Nektartropfen in einem seltenen Sonnenstrahl glänzen. In der Stille des Moors lockt er mit seinen klebrigen Tentakeln Fliegen in die Falle.

 

Lesen Sie als einen weiteren Bericht aus erster Hand auch das Interview mit Fabian Mühlberger. Er ist Biologe, Naturfotograf und aktiv im Naturschutz. Im Juli 2019 war er Teil des kleinen WI-Team Expeditionsteam, das auf Porcher Island nach dem Rechten gesehen und neue Schutzgebiete ausgekundschaftet hat. Im Rahmen der Reise war er acht Tage allein auf der Insel, um ungestört die Tierwelt vor Ort zu beobachten. Im Interview berichtet er u.a. von seiner Begegnung mit einem wilden Küstenwolf und warum es so wichtig ist, auf Porcher Island Natur zu schützen.