StartseiteNews Peru-Expedition 2024
Im März konnten wir endlich wieder unseren Schutzgebieten in Peru einen Besuch abstatten! Und wir sind wirklich beeindruckt, was dort alles entsteht, und wie sich die Projekte und die Organisation weiterentwickeln!
Aber verschaff dir gerne selbst einen Eindruck:
Die Teams von WI Deuschland und WI Peru im intensiven, wertvollen Austausch.
Unsere Anlegestelle am Tambopata River - von dort geht es zur Secret Forest Forschungsstation.
Die Brüllaffen (Alouatta palliata) sind auch schon vor Ort.
Unserer Ankunft gingen ein paar heftige Regenfälle voraus, weshalb die Ufer des Tambopata, nachdem der Wasserstand zurückgegangen ist, noch ausgesprochen feucht und schlammig waren.
Der Flachlandtapir (Tapirus terrestris) am Ufer lässt sich davon nicht stören.
Auch bei der Ankunft der Solarpanele für unsere neue Waldüter:innenstation war die steile Böschung eine Herausforderung.
Die großen Panele, die wir der Audi Environmental Foundation zu verdanken haben, wurden mit reiner Muskelkraft durch den Wald zur Station transportiert ...
... um dort das noch fehlende Dach des neu entstehenden grünen Klassenzimmers zu bilden.
Während unserer Expedition haben wir auch unsere Agroforst-Versuchsfläche besucht, und uns dort von Bruno, einem unserer Waldhüter, den aktuellen Stand unseres Bienenprojekts zeigen lassen.
Bruno ist unser Bienen-Experte. Dieses Wissen wurde seit Generationen in seiner Familie weitergereicht, denn ein Schulungszentrum für Imkerei gibt es in Peru nicht.
Wir überprüfen, welche Pflanzen für die Bienen besonders interessant sind, und ob diese bereits ausreichend Honig produzieren. Dieses Wissen soll den Locals helfen, Imkerei als neue Einkommensquelle zu erschließen.
Anschließend haben wir auf unserer Versuchsfläche die dort wachsenden Pfanzen vermessen und geprüft, wie gut diese in welchem Umfeld wachsen.
Jeder Schritt wird von Šimon, unserem Agroforst-Koordinator, dokumentiert.
Beim Pflanzen haben auch Fabian Kahl und Partnerin Yvonne mit angepackt. Nach getaner Arbeit durfte jede:r der Helfenden einer der Pflanzen einen Namen geben.
Mona hatte allerdings nur Augen für eine Pflanze: ihren geliebten Kaffee!
Gemeinsam mit Gabriela (1. v.l.), unserer Botanik-Koordinatorin, haben wir außer Kaffee auch viele junge Açai-Palmen gepflanzt, deren Früchte bei uns als Superfood bekannt sind.
Auch nachts wird fleißig geforscht, zum Beispiel beim Kaimantransect, bei dem die Populationsentwicklung der drei heimischen Kaimanarten untersucht wird.
Manchmal wird der Regenwald auch zum Büro - zum Beispiel für Marie bei der Auswertung der Audiosensoren, die uns beim Monitoring der Vogelpopulation helfen.
Natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz, etwa wenn Dr. Chris Kirkby uns sein heimliches Talent mit Paranussfrüchten demonstriert.
Viele unserer Forschungsprojekte führen uns tief in den Secret Forest.
In den Tausenden von Grüntönen kann man sich leicht verlieren.
Von den unteren Ebenen des Regenwaldes (so sieht Robert Marc Lehmanns Lieblingsbaum übrigens von unten aus) ...
... geht es Dank der Drohnen unserer Parter DGI und Quantum Systems auch oft hoch hinaus.
In den Kronen der Urwaldriesen können wir das ein oder andere waghalsige Manöver beobachten.
Wir bekommen einfach nicht genug davon, den Regenwald und seine zahlreichen Bewohner von oben zu erleben - oder vielmehr auf Augenhöhe.
So fanden wir uns plötzlich Auge in Auge mit diesem niedlichen Dreifinger-Faultier (Bradypus) wieder.
Etwas weiter unten ist uns dieser quirlige Braunrückentamarin (Saguinus fuscicollis) begegnet.
Die Kletterkünste von Fabian Kahl stehen denen der Urwaldbewohner (fast) in nichts nach.
Auch die unterste Etage des Regewaldes strotzt nur so vor Leben. Sei es dieser kleine Beckenlaubfrosch (boana lanciformis) ...
... oder diese Buschmeister (Lachesis), die tödlichste Schlange der Gegend! Ein seltener Fund, und eher neugierig als aggressiv.
Hin und wieder begegnet man auch Waldgeistern ...
... oder beGEISTerten Biologen.
Im Morgengrauen geht es zu einem "clay lick", einer "Lehmlecke" ...
... auf der Jagd nach einem besonders farbenprächtigen Regenwaldbewohner.
Den Gebänderten Aras (Psittacara mitrata)! Diese lassen sich nicht von uns stören ...
... ähnlich wie dieser Kaiman (Caiman crocodilus), der sich in der Sonne entspannt.
Unsere Expedition war ein voller Erfolg - und wir können es kaum erwarten, im nächsten Jahr wieder nach Peru zurückzukehren!
Gemeinsam mit uns haben sich auch Teammitglieder von unserem langjährigsten Partner, dem Dresdner Reiseveranstalter DIAMIR, mit auf den Weg um die halbe Welt gemacht. Vor Ort haben sie sich von unserer Arbeit überzeugt und sich den Wald angeschaut, den sie bereits seit über vier Jahren schützen.
Auch Fabian Kahl, bekannt aus “Bares für Rares”, und Partnerin Yvonne waren mit von der Partie. Die Experten für Schmuck und Antiquitäten haben uns in unsere Schutzgebiete begleitet, und uns sowie den Forschenden von Fauna Forever bei der täglichen Arbeit über die Schulter geschaut. Gemeinsam mit seiner Community unterstützt uns Fabian zukünftig auch beim Schutz des peruanischen Regenwaldes, und klärt auf seinen Social Media Kanälen verstärkt über Themen wie die Folgen des Goldabbaus im Regenwald und Umweltzerstörung auf.
Gemeinsam haben wir erste Fortschritte in unseren kürzlich gestarteten Agroforstprojekten bewundern können, und konnten auch selbst beim Pflanzen Hand anlegen. Außerdem haben wir die neuen Mitglieder in unserem Waldhüter:innen-Team kennengelernt, die täglich unermüdlich aktiv für den Schutz der Wälder einstehen.
Während wir vor Ort waren, wurde außerdem begonnen, ein Solarkraftwerk aufzubauen! Dank der Unterstützung durch die Audi Environmental Foundation hat die Secret Forest Forschungs- und Waldhüter:innenstation jetzt endlich autarke Energie. Das bedeutet: kein Benzin mehr kilometerweise aus der Stadt anliefern und kein lauter Generator!
Und zuletzt haben wir uns mit den Wissenschaftler:innen vom Tambopata Research Center zu ihrem Ara-Forschungs- und Schutzprojekt ausgetauscht, um eine mögliche Kooperation zu eruieren.
Ihr seht, es sind viele Dinge in Planung oder bereits in Arbeit. 2024 wird also definitiv nicht weniger spannend als das letzte Jahr! Und die nächste Expedition steht bereits vor der Tür ...