Wilderness International

Erste Stipendiatinnen in Peru

Nach Herzenslust forschen, mitten im Amazonasgebiet!   

Diese einmalige Gelegenheit konnten wir Xiomara und Danae bieten, unseren ersten peruanischen Stipendiatinnen. Die Umwelttechnik-Ingenieurin aus Arequipa und die Veterinärmedizinerin aus Lima haben sich bei uns für ein vierwöchiges Forschungsstipendium beworben, mit dem wir Locals dabei unterstützen wollen, die Flora und Fauna ihrer Heimat zu erforschen, Wissen weiterzugeben und zum Naturschutz beizutragen.

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Echte Teamarbeit: Xiomara und Danae gemeinsam mit Chris Ketola und weiteren Forschenden beim Vermessen einer Schlange. 

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Für unser Stipendium haben wir nach Peruaner:innen mit einer Leidenschaft für Naturschutz und Forschung sowie einer geeigneten Studienrichtung (Biologie, Botanik, etc.) gesucht. Nach einem längeren Auswahlverfahren haben wir uns für Xiomara und Danae entschieden, die nun die Möglichkeit hatten, mit Forschenden im Herzen des Amazonasgebiets zusammenzuarbeiten.


Was sie dabei erlebt haben, erzählen sie selbst: 

Danaes Erlebnisbericht

Von dem Moment an, als meine Stiefel in Cusco den Boden berührten, wusste ich, dass mir eine Zeit voller lehrreicher Erfahrungen, körperlicher Herausforderungen und Abenteuer bevorstand. Los ging es mit einem schweißtreibenden Marsch den Otorongo-Pfad entlang, der uns allerdings mit atemberaubenden Ausblicken auf den Nebelwald entschädigte. Das waren meine ersten Eindrücke unserer Expedition.


Wir hatten die Möglichkeit, die Forschenden bei der Beobachtung von Säugetieren, Reptilien, Amphibien, Fledermäusen und Vögeln zu begleiten - je nach unseren persönlichen und beruflichen Interessen. Schon vor der Expedition hatte ich mir das Ziel gesetzt, die gängigsten Feldforschungsmethoden für das Monitoring und die Untersuchung von Wildtieren in ihrem natürlichen Lebensraum kennenzulernen. Mein persönlicher Höhepunkt waren dabei die Säugetier-Transekte!

Ob tagsüber oder nachts - Transekte waren Danaes Highlight! 

Für Transekte am Tag brachen wir um 6 Uhr morgens auf, manchmal auch früher. Wenn wir nachtaktive Tiere beobachten wollten, ging es um 19 Uhr los. Wir bewegten uns leise und möglichst geräuschlos, und mussten unsere Augen und Ohren immer und überall offen halten, um die Tiere oder deren Spuren nicht zu verpassen. Auf diese Weise entdeckten wir Kapuzineraffen, Gelbschwanz-Wollaffen, Pekaris, Jaguare, Olingos, einige Nagetiere und viele andere Arten. Jede Sichtung löste ein neues Maß von Ergriffenheit und Erstaunen aus, das uns für einige Augenblicke innehalten ließ, um diese unglaubliche Natur zu genießen. Dann nahmen wir unsere Arbeit wieder auf und versuchten, die wesentlichen Daten für unsere Forschungen zu erfassen (Art, Größe, Anzahl der Individuen, usw.).

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Halsbandpekaris ernähren sich von Beeren, Trieben, Knollen, aber auch Maden, Würmern und kleinen Wirbeltieren, wie Schlangen und Echsen. Sogar vor giftigen Schlangen machen sie keinen halt. 

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Ein weiteres herausragendes Erlebnis waren die herpetologischen Transekte, die einen anderen Grad an Komplexität darstellten, da sie nur nachts und mit Taschenlampen ausgerüstet stattfanden. Die Herausforderung bestand darin, die Tiere im schwachen Licht zu erkennen, für einen Moment zu halten und ihre biometrischen Daten, die Merkmale ihrer Umgebung, die Arten usw. zu erfassen. Im Laufe der Wochen habe ich hart daran gearbeitet, alle Methoden zu erlernen und zu perfektionieren.  

 

Während der Transekte hatten wir das Glück, Amphibien wie dem Pilzzungensalamander (Bolitoglossa altamazonica), Baumsteigerfröschen (Ameerega simulans) und dem sogenannten Glasfrosch (Nymphargus pluvialis) zu begegnen, sowie beeindruckenden Reptilien wie der südamerikanischen Buschmeister (Lachesis muta), Enyalioides palpebralis und amerikanischen Lanzenottern (Bothrops oligolepis). Auch bei der Beobachtung von Vögeln und Fledermäusen konnte ich viel lernen, angefangen beim Umgang mit den Netzen, bis hin zu der Komplexität und Vielfalt der für jedes Individuum zu erfassenden Daten. Außerdem habe ich dabei geholfen, Kamerafallen zur Erfassung von Säugetieren zu installieren und die Aufnahmen auszuwerten.

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Diese Expedition hat mich gelehrt, wie herausfordernd, aber auch faszinierend die Natur sein kann. Ich weiß jetzt, dass ich den Herausforderungen gewachsen bin, die die Forschungsarbeit im Regenwald mit sich bringt! Die neu erlernten Fähigkeiten und Kenntnisse über die lokale Fauna werden mir zweifellos helfen, weiterhin zur Erhaltung der Tierwelt meines Landes beizutragen und ähnliche Forschungsprojekte zu unterstützen.

 

Zu guter Letzt möchte ich mich bei Wilderness International und allen Spender:innen für die Möglichkeit bedanken, an dieser Expedition teilzunehmen! Großer Dank gilt auch dem  Fauna Forever-Team, insbesondere Chris Ketola, da sie während der gesamten Expedition eine große Hilfe und ein echtes Vorbild waren!”

Xiomaras Erlebnisbericht 

Mein Stipendium in Soqtapata war eine lebensverändernde Erfahrung, die mein Berufsleben in ein “Vorher” und ein “Nachher” teilt. Mit nur 25 Jahren hatte ich die einmalige Gelegenheit, in die Feldforschung im peruanischen Regenwald einzutauchen und eine Vielzahl von Arten zu untersuchen, von Säugetieren über Vögel bis hin zu Amphibien.

 

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Brüllaffen sind meilenweit durch den Dschungel zu hören. 

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Jeder Tag war ein neues Abenteuer, und ich konnte unglaublich viele neue Dinge lernen! Ich habe Kamerafallen zur Erfassung der Tierwelt aufgestellt, Netze zur Untersuchung von Fledermäusen und Vögeln angebracht, und unter der Anleitung von Chris Ketola an Vogelberingungen teilgenommen. So konnte ich nicht nur mein technisches Wissen erweitern, sondern habe auch gelernt, wie wichtig es ist, jedes Lebewesen mit Sorgfalt und Respekt zu behandeln. Außerdem konnte ich Unmengen an Wissen über die biologische Vielfalt des Amazonasgebietes sammeln! In der Forschungsstation hatte ich auch die  Gelegenheit, mein Englisch zu verbessern, da ich täglich mit internationalen Freiwilligen zusammen lebte und arbeitete. Was als kommunikative Herausforderung begann, wurde zu einer einmaligen Gelegenheit für persönliches und berufliches Wachstum.

Während meines Aufenthalts im Regenwald ging mir ein Satz von Lavoisier nicht aus dem Kopf: "In der Natur geht nichts verloren, nichts entsteht, alles wird umgewandelt”. Ich erkannte, dass sich dieser Wandel nicht nur auf die Ökosysteme bezog, die wir untersuchten, sondern auch auf uns selbst als Forschende und Naturschützer:innen in Ausbildung. 

Xiomaras Ratschläge für zukünftige Stipendiat:innen

Zukünftigen Stipendiat:innen möchte ich ein paar Dinge mit auf den Weg geben: Seid auf unerwartete Herausforderungen vorbereitet. Ich konnte es nicht vermeiden, im glitschigen Schlamm der schmalen Regenwald-Pfade zu stürzen. Doch davon sollte man sich nicht entmutigen lassen - ganz im Gegenteil! Rückblickend gehören sie zu meinen wertvollsten und lustigsten Erinnerungen an meine Zeit im Regenwald. 

 

An Wilderness International und alle Spender:innen: Eure Unterstützung geht weit über den Schutz von Ökosystemen hinaus. Indem ihr jungen Peruaner:innen wie mir diese einmalige Möglichkeit bietet, bildet ihr künftige Hüter:innen des peruanischen Regenwaldes aus. Dank euch wächst eine neue Generation heran, die erkannt hat, wie wichtig es ist, unser Naturerbe zu erhalten. Liebe Spender:innen, eure Unterstützung hat maßgeblich dazu beigetragen, dass diese Expedition Wirklichkeit wurde und ich daran teilnehmen konnte. Dafür möchte ich mich bedanken!

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